Legacy

Erneut waren das Schloss und seine Geschichte die Voraussetzungen, um ein Konzept zu erforschen, das für die Menschheit von großer Dringlichkeit geworden ist: der Wert dessen, was wir zurücklassen. Die Ausstellung Legacy untersucht die Bedeutung des Vermächtnisses in persönlicher und kollektiver Hinsicht, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Zukunft.

Ein Vermächtnis wird meistens als etwas verstanden, das aus einer früheren Zeit stammt, wie etwas, das von einem Vorfahren erhalten wurde - ein kulturelles, intellektuelles, moralisches Erbe von kraftvollem und langanhaltendem Wert. Als Individuen definiert uns maßgeblich das immaterielle Erbe, das wir von unserer Familie und Erziehung in Form von Bildung, Werten, Ethik und Überzeugungen übernommen haben. So wie unsere Vergangenheit uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind, prägen wir die Zukunft derjenigen, die uns folgen werden. Als Menschen haben wir den angeborenen Drang etwas zu erschaffen, zu kreieren, zu machen und bauen kontinuierlich, und oft unabsichtlich, ein Vermächtnis auf, das unsere physische Existenz überleben wird. Nur in dem Moment, in dem wir mit unserer Sterblichkeit konfrontiert werden, fangen wir vielleicht damit an, über die Art des Vermächtnisses, das wir zurücklassen wollen, nachzudenken und es wächst in uns das Verlangen, den Tod zu überwinden. Bei einem Vermächtnis geht es um das Leben selbst und darum, wie man seine endliche Zeit gestaltet. In dem Moment, in dem das Hinterlassen eines Vermächtnisses zu einer bewussten Entscheidung wird, müssen wir uns fragen, was wir aus unserem Leben machen und ob das, was wir hinterlassen, ein wertvolles und positives Vermächtnis für die nachfolgenden Generationen ist.

Neunzehn Designer haben sich mit dem Konzept von Legacy auseinandergesetzt und Werke geschaffen, die oft in gewisser Weise biografisch sind und gleichzeitig eine größere Relevanz für die Gesellschaft haben. Sie haben vielschichtige Themen wie Familie, Handwerk, soziale Gerechtigkeit, Ökologie, Geschichte und Feminismus erforscht. Wie der römische Gott Janus suchten sie fortlaufend nach Möglichkeiten, die Vergangenheit zu bewahren und gleichzeitig in die Zukunft zu investieren. Im Rahmen ihres Projekts brachten die Designer zum Gespräch ein symbolisches Bild für das Erbe, das ihnen weitergegeben wurde, und eine schriftliche Erklärung für die Zukunft mit.

Die in Schloss Hollenegg gezeigten Objekte gehen über ihre Funktion hinaus und werden zu Überbringern einer Botschaft. Sie sind voller symbolischer Bedeutung, denn sie werden zu einem Vorwand, um eine Geschichte und eine Aufgabe zu übermitteln: das Vermächtnis der Menschheit. Für den Besucher möchten diese Objekte zur Reflexion über das menschliche und persönliche Erbe anregen. Woher komme ich? Wie investiere ich meine Zeit? Was werde ich zurücklassen? Wir müssen uns unserer Vergangenheit bewusst werden, um die Zukunft aufzubauen.

Wenn wir die Zukunft gestalten, müssen wir auf die Qualität des Erbes, das wir schaffen, achten. Wir müssen weise und konsequent arbeiten und sicherstellen, dass Werte, Wissen und Fähigkeiten auf dem Weg nicht verloren gehen. Und vielleicht werden wir uns bewusst, dass besser weniger als mehr, das mächtigste Erbe von allen sein könnte.

Teilnehmende:

  • Belén
  • Breaded Escalope
  • Commonplace Studio
  • Odd Matter
  • Chmara Rosinke
  • Elsa Boch
  • Erez Nevi Pana
  • Fernando Laposse
  • Guglielmo Poletti
  • James Shaw
  • Katie Stout
  • Laurids Gallée
  • Max Frommeld
  • Orikami Lab
  • Pallard Heymans
  • Roberto Sironi
  • Sigve Knutson
  • Studio B Severin
  • Studio Nienke Hoogvliet